Wenn der Redaktionsdirektor leitartikelt
Wenn Gerd Appenzeller, seines Zeichens Redaktionsdirektor beim Tagesspiegel, einen Leitartikel verfasst, dann kann man sicher sein, dass er sich die Fakten so zurecht biegt, dass sie zu seiner Meinung passen. So wie heute. Appenzeller hat einen Tag nachgedacht und kommentiert unter der Zeile "Froschkönig vs. Aschenputtel" das vorgestern ausgestrahlte TV-Duell von Schröder und Merkel.
Die Rolle des Froschkönigs hat er Schröder zugedacht. Diese Besetzung verstehe ich nicht. Wer küsst denn da den Frosch?
Vielleicht Gerd Appenzeller selbst? Er muss ja den Froschkönig schon sehr lieben, damit er allen, die nicht ihn, den Kanzler, als Sieger des Duells gesehen haben, kräftig unter die Gürtellinie schlagen kann. Das geht los mit der Eingangsfrage: "Sind Medienleute manchmal dumm, blind oder Opfer von Zwangsvorstellungen?"
Um aus der Frage eine Tatsachenbehauptung zu machen, erklärt Appenzeller erst einmal, "viele" Medienleute hätten anders als die Meinungsforscher Merkel als Siegerin gesehen. Das ist ja, wenn man sich nicht auf die Bild-Zeitung berufen will, zumindest umstritten. Uli Jörges vom Stern, der mit in Adlershof war, berichtet, er sei in der Halle unter den Medienleuten der einzige gewesen, der die CDU-Chefin vorn sah. Aber vielleicht war das Meinungsbild in der Redaktionskonferenz des Tagesspiegels anders.
Jedenfalls sind es laut Appenzeller "viele", die Merkel als Siegerin sahen. Er sinniert, ob die alle so blöd sind, der Kandidatin unbewusst einen Frauen-Bonus zu geben. "Oder", und da wird der Redaktionsdirektor unverschämt, "ist es vielleicht, unbemerkt, der reine Opportunismus? ... Weil man ahnt, dass Angela Merkel nach menschlichem Ermessen diese Kanzlerschaft nicht mehr zu nehmen ist. Und weil, wenn das so ist, man besser rechtzeitig den Kontakt zur Union spinnt?""
Die Rolle des Froschkönigs hat er Schröder zugedacht. Diese Besetzung verstehe ich nicht. Wer küsst denn da den Frosch?
Vielleicht Gerd Appenzeller selbst? Er muss ja den Froschkönig schon sehr lieben, damit er allen, die nicht ihn, den Kanzler, als Sieger des Duells gesehen haben, kräftig unter die Gürtellinie schlagen kann. Das geht los mit der Eingangsfrage: "Sind Medienleute manchmal dumm, blind oder Opfer von Zwangsvorstellungen?"
Um aus der Frage eine Tatsachenbehauptung zu machen, erklärt Appenzeller erst einmal, "viele" Medienleute hätten anders als die Meinungsforscher Merkel als Siegerin gesehen. Das ist ja, wenn man sich nicht auf die Bild-Zeitung berufen will, zumindest umstritten. Uli Jörges vom Stern, der mit in Adlershof war, berichtet, er sei in der Halle unter den Medienleuten der einzige gewesen, der die CDU-Chefin vorn sah. Aber vielleicht war das Meinungsbild in der Redaktionskonferenz des Tagesspiegels anders.
Jedenfalls sind es laut Appenzeller "viele", die Merkel als Siegerin sahen. Er sinniert, ob die alle so blöd sind, der Kandidatin unbewusst einen Frauen-Bonus zu geben. "Oder", und da wird der Redaktionsdirektor unverschämt, "ist es vielleicht, unbemerkt, der reine Opportunismus? ... Weil man ahnt, dass Angela Merkel nach menschlichem Ermessen diese Kanzlerschaft nicht mehr zu nehmen ist. Und weil, wenn das so ist, man besser rechtzeitig den Kontakt zur Union spinnt?""
klaus Alfred - 6. Sep, 11:07
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