Donnerstag, 19. August 2010

Schottenblog

Ein Sporran (Schottisch für „Geldbeutel“) gehört zur traditionellen Kleidung der Bewohner der schottischen Highlands. Er ersetzt an dem sonst taschenlosen Kilt die Hosentasche.

Sporran mit Pelzbesatz und keltischen Knoten, Highlandgames 2005. Ein Sporran ist aus Leder oder Pelz hergestellt und mit unterschiedlichen Schmuckelementen versehen. Er wird an einer Kette getragen oder an einen Gürtel gehängt, üblicherweise vor der Leistengegend des Trägers. Da der traditionelle Kilt keine Taschen hat, dient der Sporran als Geldbeutel oder Behälter für weitere persönliche Gegenstände. Er geht auf im Mittelalter gebräuchliche Gürteltaschen zurück.

Der Sporran hängt direkt unter der Gürtelschnalle, wobei sehr auf die Übereinstimmung in Stil und Design geachtet wird. Die Gürtelschnalle kann sehr aufwendig verziert sein; oft enthält sie die gleichen Motive wie der Sporran oder das zum Kilt gehörende Trachtenmesser, der am Strumpf befestigte Sgian Dubh. Wenn der Träger Aktivitäten nachgeht, bei welchen ihn eine schwere Tasche stören könnte, kann der Sporran seitlich an die Hüfte geschoben werden.


Varianten des Sporrans


Alltagssporrane

sind normalerweise einfache braune oder schwarze Ledertaschen mit wenig Schmuck. An diesen befinden sich meistens drei Lederquasten und einige Keltische Knoten.

Festsporrane
sind größer als die „Alltagssporane“ und auch verzierter. Viktorianische Beispiele sind oft sehr auf Außenwirkung bedacht und heben sich von den einfachen Ledertaschen des 17. oder 18. Jahrhunderts ab. Ähnlich wie beim bayerischen Charivari werden vielfältige Schmuckelemente angebracht. Dazu gehören Halbedelsteine, Juwelen oder typisch schottische Motive wie keltische Knoten, Wappen und Abzeichen des Nationalheiligen St. Andreas, Ordensabzeichen, Clanwappen oder Freimaurermotivik. Auf den Festsporranen wird zumeist ein fellbedecktes Gesicht mit Fell- oder Haarquasten abgebildet.

Pferdehaarsporrane
gehören zu Regimentsuniformen. Piper tragen oft sehr auffällige Sporrane mit langen Pferdehaaren, die bei jeder Bewegung hin- und herbaumeln.


Brauche ich einen Sporran?

Ich würde unmittelbar JA sagen. Ich glaube, für die meisten Leute wird ein Kilt eng mit dem Sporran verbunden.
Doch, im FAQ eines größeren Kiltmakers, Robert Burn's Store, heißt es:

"But a Casual Kilt is quite another story, and it is entirely a matter of style. If you wish it to resemble the traditional 8 yard garment, a sporran is probably still desirable.
But if you are wearing your Casual Kilt as a versatile fashion garment, then how you accessorise is a purely personal style statement. It's cool either way!"

Tun Sie also, was Ihnen gefällt. Und zugegeben: Ich würde niemals auf die Idee kommen, einen Sporran zum modernen Kilt zu tragen.
Bequemer ist es sowieso auch, ohne zu gehen.


Beim Kauf eines Sporrans für den "Full Dress" sollte man unbedingt darauf achten, daß es sich dabei um einen Dress Sporran handelt. Eventuell kann man auch einen "Semi Dress-Sporran" tragen. Der unterscheidet sich zu einem Dress-Sporran darin, daß der Verschluß des Dress-Sporran aus Metall ist (siehe Bild). Der Semi hat eine Lederklappe. Zudem bestehen Dress-Sporrans normal vorne aus Fell.
Sporrans aus reinem Leder sind " Day oder Leather Sporran, und für den "Full Dress" nicht geeignet, und für den täglichen Gebrauch gedacht.

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Der Klit (Schottenrock)

Der Begriff Kilt (aus dem Scots/Schottischen) bezeichnet seit dem 18. Jahrhundert einen knielangen Rock. Der moderne Kilt (auf deutsch auch „Schottenrock“) ist ein aus Wolle gewebter, hinten aufwendig gefalteter Wickelrock, der in Schottland von Männern getragen wird. Die Länge eines Kilts wird so gewählt, dass er dem Träger bis an die Knie reicht und beim Knien nicht den Boden berührt. Traditionell ist der Kilt Männern vorbehalten, Frauen tragen dagegen die so genannten kilted Skirts, das sind kiltähnliche Röcke, die auch länger oder kürzer sein können als echte Kilts.

Das heute als Kilt (fèileadh beag, kleines Plaid – Scots Fillebeg) bekannte Kleidungsstück soll Hugh Trevor-Roper zufolge nach 1725 vom englischen Fabrikbesitzer Thomas Rawlinson erfunden worden sein. Da er einige Hochlandschotten in seinem Stahlwerk beschäftigte und sie durch das Tragen ihres voluminösen Plaids gefährdet sah, kürzte er den great belted plaid (fèileadh mor, großes Plaid) und schneiderte die zuvor durch Wicklung hervorgerufenen Falten in das Kleidungsstück mit ein. Allerdings zeigt The Armorial Bearings of the Chief of the Skenes von 1692 diesen bereits im fèileadh beag.

Der Plaid als Begriff und später auch als Kleidungsstück lässt sich dagegen gesichert erst ab dem späten 16. Jahrhundert nachweisen. Vorher wurden Tunika und lange Hosen, die truibhas oder (anglisiert) trews getragen. Er ist, wie auch der Begriff nahelegt, aus einer Decke entstanden, die zumindest nachweislich im frühen 17. Jahrhundert von Hochlandschotten um die Schultern über ihren Kittel cotte getragen wurde. Etwas später wird der Begriff als Bezeichnung für den Stoff notiert, aus dem Wams, Hosen und Strümpfe der Hochlandschottenarmee im Bürgerkrieg von 1639 angefertigt sind.

Die Karos der Schottenkleidung sind berühmt, aber der Clan war daran nicht erkennbar, dagegen mehr der Reichtum des Trägers. Arme trugen einfarbige oder einfach karierte Stoffe, derweil Reiche sich mehrfarbige Karos leisten konnten.

Der große Kilt, belted Plaid, war Decke und Kleidungsstück in einem. In heißen Sommern legte der Hochlandschotte ihn ab und verknotete das lange Hemd, das er trug, zwischen den Beinen oder aber nahm einen wesentlich dünner gewebten Plaid. So wurde auch im Sommer gekämpft. Wer es sich leisten konnte, trug die für das Hochland typischen langen Hosen, die trews, während die Lowlandschotten einfarbige Kniehosen und weiße Strümpfe bevorzugten.

Nach der Schlacht bei Culloden 1746 wurde das Tragen des Kilts verboten. Das Verbot wurde schon 1782 wieder aufgehoben, aber in „Mode“ kamen Kilts und Tartan erst wieder im 19. Jahrhundert.

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