Opferzahlen
Eine meiner größten, wenn auch unverschuldeten journalistischen Pleiten waren die Meldungen über den Unfall eines Tanklastwagens im hessischen Herborn. Der Lkw war in eine Eisdiele gerast und die Konkurrenz meldet, es könnten zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sein.
Ich war bei einer Nachrichtenagentur und hatte Dienst in der Redaktion. Ich telefoniere mir die Finger wund. Endlich bekomme ich die Polizei in Herborn an den Apparat. Der Beamte sagt, es gebe mindestens 30 Tote. Ich jage eine Eilmeldung raus. Die Konkurrenz zieht nach. Später zitiert der Rundfunk einen Polizisten, so viele Leichen wie in der Eisdiele habe er noch nie auf einmal gesehen.
Am nächsten Tag ist die Situation klar: Vier Tote, später erhöht sich die Zahl auf fünf. Schlimm genug. Aber für mich ist das eine Lehre.
Und deshalb bin ich so skeptisch, was Opferzahlen angeht. Wie gesagt, bei den Medien gilt das Prinzip, wonach die höchste Zahl gewinnt.
Deshalb wurde jetzt auch tagelang die Zahl von vermutlich 10.000 Toten bei der Hurrikan-Katastrophe verbreitet, dann noch getoppt durch die Meldung, die Behörden hätten 25.000 Leichensäcke zur Verfügung gestellt.
Ich bin sehr gespannt, wie viel Opfer es am Ende wirklich sein werden.
Ich war bei einer Nachrichtenagentur und hatte Dienst in der Redaktion. Ich telefoniere mir die Finger wund. Endlich bekomme ich die Polizei in Herborn an den Apparat. Der Beamte sagt, es gebe mindestens 30 Tote. Ich jage eine Eilmeldung raus. Die Konkurrenz zieht nach. Später zitiert der Rundfunk einen Polizisten, so viele Leichen wie in der Eisdiele habe er noch nie auf einmal gesehen.
Am nächsten Tag ist die Situation klar: Vier Tote, später erhöht sich die Zahl auf fünf. Schlimm genug. Aber für mich ist das eine Lehre.
Und deshalb bin ich so skeptisch, was Opferzahlen angeht. Wie gesagt, bei den Medien gilt das Prinzip, wonach die höchste Zahl gewinnt.
Deshalb wurde jetzt auch tagelang die Zahl von vermutlich 10.000 Toten bei der Hurrikan-Katastrophe verbreitet, dann noch getoppt durch die Meldung, die Behörden hätten 25.000 Leichensäcke zur Verfügung gestellt.
Ich bin sehr gespannt, wie viel Opfer es am Ende wirklich sein werden.
klaus Alfred - 9. Sep, 19:34
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